Welche Formen von Migräne gibt es?

Ja gut, also Aura, keine Aura, müde, gereizt, Schmerzen, keine Schmerzen. Das ist jetzt ganz schön viel auf einmal. Schauen wir uns die Migräne doch einmal genauer an. Es gibt verschiedene Arten der Migräne, auf die ich hier eingehen möchte.

Migräne mit und ohne Aura

Das sind die üblichen Formen, unter denen die meisten Betroffenen leiden. Die Patienten ohne Aura haben direkt den langsam einsetzenden stechend-pulsierenden einseitigen Schmerz, der im Mittelpunkt steht. Bei der Form mit Aura kommt es vor den Schmerzen zum Beispiel zu Sichteinschränkungen in Form von Lichtblitzen oder Schleiern, ein sogenanntes Skotom. Es kann auch zu Sprachstörungen kommen, oder zu Schwindel und Haut kribbeln. Manche Betroffene klagen auch über Taubheitsgefühle in einer Gesichtshälfte.

Chronische Migräne

Eine chronische Migräne bedeutet, dass jemand an mehr als 15 Tagen im Monat Migräneanfälle hat. Dies ist ein Sonderfall und tritt häufig erst nach einer über viele Jahre bestehende Kopfschmerzerkrankung auf.

Retinale Migräne

Die Retinale Migräne (Retina heißt Netzhaut, also der Teil des Auges, der uns das Sehen ermöglicht) führt zu einer vorübergehenden Blindheit auf einem Auge. Diese verschwindet jedoch nach etwa einer Stunde mit dem Eintreten der Kopfschmerzen wieder.

Hormonelle Migräne

Diese wird auch oft als menstruelle Migräne bezeichnet und betrifft ausschließlich Frauen. Kurz vor dem Einsetzen oder während der Periode, wenn hormonelle Veränderungen im Körper einsetzen, kommt es zu Migräneanfällen. Sie verschwindet erst nach der Normalisierung des Hormonhaushaltes wieder und kommt monatlich wieder.

Triptane Migräne – Medikamenten ausgelöste Migräne

Das wird einen erfahrenen Migräniker jetzt vielleicht irritieren. Aber ja, die häufige Einnahme von Triptanen kann einen Gewöhnungseffekt auslösen, wodurch es wiederum zu Migräneattacken kommen kann. Du solltest also nicht häufiger als zehn Tage im Monat Schmerzmittel zu dir nehmen. Mehr zu den Medikamenten erkläre ich euch hier.

Hemiplegische Migräne

Die hemiplegische Migräne ist ein seltener und besonders komplizierter Fall von Migräne. Hier kommt es zusätzlich zu motorischen Störungen und Störungen des Gleichgewichts. Auch Bewusstseinsstörungen wie Ohnmacht und Koma sind in Einzelfällen möglich. Sie kann sporadisch oder familiär auftreten, bei familiärem Auftreten kann man aber häufig Gendefekte nachweisen.

Basilarismigräne

Diese Form findet man hauptsächlich bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Hier findet man zusätzlich zu den Kopfschmerzen auch Tinnitus, Doppelblindsehen, Bewusstseinsstörungen, Schwindelgefühle und Sprachstörungen. Hier sind die Kopf- und Augenschmerzen oft beidseitig.

Migräne ohne Kopfschmerzen

In seltenen Fällen ist die Aura auch das einzige Symptom einer Migräneerkrankung. Dann ist die Attacke nach 30–60 Minuten vorbei und wird nicht von Kopfschmerzen und anderen Begleitsymptomen abgelöst.

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  • Beitragsbild Mann mit Lichterkette: David Cassolato Pexels
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Über Neurologeek

Mein Name ist Mariana und ich bin der Kopf hinter NeuroLogeek. Ich habe einen Masterabschluss in Neurowissenschaften und habe diese Seite im Umfang einer Fortbildung zur Online-Redakteurin geschaffen.

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