Migräne – Hausmittel und was sie bewirken sollen
Die Ratschläge, die jeder mit Migräne schon bekommen hat, sind vermutlich fast endlos. Sobald das Wort Migräne fällt, will jeder helfen und das ist gut gemeint, doch viele Migräniker haben die Tipps schon gehört und reagieren gereizt. Oft wurde schon viel ausprobiert und wenig hat geholfen.
Ich möchte hier eine Reihe von Dingen vorstellen, die bei Migräne helfen sollen und wie sie in der Theorie funktionieren. Da es ein relativ großes Thema ist, unterteile ich es ein wenig.
Das hilft kurz vor einer Migräneattacke
Dieser Moment, wenn du merkst, dass es wieder anfängt. Hier möchte ich dir einige Hausmittel vorstellen. Diese können dir vielleicht, die Migräneattacke noch abzuwenden. Vielleicht können sie aber wenigstens eine Verschlimmerung verhindern.
Koffein gegen Migräne

Koffein findet ihr in schwarzem und grünem Tee, sowie Kaffee, Cola und Energy-Drinks. Das ist aber ein kleiner Sonderfall, denn sowohl zu viel, als auch wenig Koffein kann eine Migräneattacke auslösen. Wenn du also merkst, dass sich eine Migräneattacke anbahnt und du weniger Koffein zu dir genommen hast als normal, dann versuche es damit. Wenn du aber schon deine übliche Menge getrunken hast oder vielleicht sogar mehr, dann lieber nicht.
Tee als Hausmittel gegen Migräne
Tee gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Über schwarzen und grünen Tee habe ich oben im Absatz Koffein schon gesprochen. Hier werde ich mich auf Kräutertees beziehen, die bei Migräne eine positive Wirkung entfalten sollen. Diese Tees solltest du am besten aus der Apotheke beziehen, da nur dort darauf geachtet wird, dass eine medizinisch wirksame Konzentration der gesunden Inhaltsstoffe vorhanden ist.
- Pfefferminztee: Der Wirkstoff Menthol soll helfen, dass die Muskeln sich entspannen und Schmerzen lindern. Er ist hilfreich, wenn du nicht sicher bist, ob es eine Migräneattacke oder ein Spannungskopfschmerz ist.
- Kamillentee: Diesen Tee kennt wohl jedeR von euch von Krankheitstagen aus Kinderzeiten. Kamille soll Magenbeschwerden lindern, die bei Migräne oft auftreten und entzündungshemmend wirken.
- Vanilletee: Echte Vanille soll Schmerzen lindern.
- Weidenrindentee: Weidenrinde enthält Salicylsäure. Diese Säure wirkt schmerzlindernd. Salicylsäure findet sich in einer chemisch abgeänderten Form auch in Aspirin.
- Nelkentee: Nelken sollen Schmerzen stillen.
- Ingwertee: Hilft vor allem die Übelkeit, die viele von euch bei einer Migräne heimsucht, zu bekämpfen.


- Schlüsselblumentee: Die Schlüsselblume soll entzündungshemmend, schmerzlindernd und krampflösend wirken. Dadurch wirkt sie bei einer Migräneattacke gleich auf mehreren Wegen.
- Waldmeistertee: Waldmeister wirkt beruhigend und zeigt einen schmerzlindernden Effekt.
- Ginkgotee: Ginkgo soll die Blutgefäße erweitern, die sich bei einer Migräneattacke krampfhaft zusammenziehen. Manche Menschen reagieren auf Ginkgo allerdings mit Kopfschmerzen, teste diesen Tee deshalb erstmal außerhalb einer Migräneattacke.
- Rosmarintee: Rosmarin reduziert laut der Kräuterlehre den Blutdruck. Dadurch können die belastungsabhängigen Schmerzen etwas schwächer ausfallen. Hier musst du aber sehr vorsichtig sein, wenn du sowieso einen niedrigen Blutdruck hast.
- Zitronenmelissentee: Zitronenmelisse soll besonders gut helfen, wenn die Probleme mit einer Veränderung im Wetter einhergehen. Dies ist jedoch klinisch nicht erwiesen. Abgesehen davon schmeckt Zitronenmelisse aber auch einfach gut.
- Lindenblütentee: Die Lindenblüte soll beruhigend und krampflösend wirken. Beides sind Effekte, die bei einer Migräne sehr hilfreich sein können.
Die Apotheke kann dir auch Teemischungen zusammenstellen. Das ist jedoch relativ teuer. Es gibt Apotheken, die sich auf Tees spezialisiert haben und spezielle Mischungen in größeren Bestellungen günstiger herstellen. Allerdings solltest du beachten, dass bei einer starken Migräneattacke die Tees alleine leider oft nicht reichen. Sie können dich aber unterstützen und dir deine Beschwerden ein bisschen erleichtern.
Cannabidiol gegen Migräne ist noch umstritten
CBD-Öl ist die Abkürzung für Cannabidiol-Öl. Das ist der beruhigende Anteil aus der Cannabis-Pflanze und scheint bei einigen Migränikern sowohl vorbeugend als auch akut zu helfen. Die ersten Forschungsergebnisse in Bezug auf die Wirksamkeit von CBD bei Migräne sind sehr vielversprechend.
Die Dosierung muss jedoch langsam erhöht werden, da sonst Übelkeit und Kreislaufprobleme drohen und sollte individuell den Beschwerden entsprechend angepasst werden. Hochdosieren musst du allerdings nur, wenn die aktuelle Dosis keine ausreichende Wirkung bringt.
Bei diesem Öl wurden die berauschenden Bestandteile von Cannabis herausgefiltert. Dadurch ist CBD (wenn der Grenzwert von höchstens 0,2 % des berauschenden THC eingehalten wird) in Deutschland legal erhältlich. Es gibt unter den Händlern jedoch aktuell noch viele schwarze Schafe, die CBD mit zu hohen THC Anteilen verkaufen. CBD kann auch in reiner Form Nebenwirkungen wie Übelkeit, mangelnden Appetit oder Durchfall haben.

Es gibt noch mehr Soforthilfe, wenn deine Migräne beginnt
Wärme auf den Füßen, also zum Beispiel ein wärmer werdendes Fußbad, oder eine Wärmflasche auf die Füße. Dadurch wird die Durchblutung gefördert und Verspannungen lösen sich. Damit kann eine Migräneattacke, die durch Verspannungen ausgelöst wird, abgewendet werden.

Frische Luft und leichte Bewegung: Kurz vor einer Migräneattacke kann ein gemütlicher Spaziergang an der frischen Luft dabei helfen, eine Attacke abzuwenden. Durch die Bewegung werden Verspannungen gelöst. Außerdem wird deine Durchblutung angeregt und dein Hirn bekommt sauerstoffreiche Luft. Ein zusätzlicher Punkt ist, du bist abgelenkt. Ablenkung reduziert laut einigen Studien auch, wie stark die Nerven aktiviert werden, die uns Schmerzen spüren lassen. Suche dir für deinen Spaziergang am besten einen Ort, der dich beruhigt. Mache aber auf gar keinen Fall etwas, wodurch dein Puls und Blutdruck richtig steigen, denn das fördert die Migräne zusätzlich.
Das hilft während einer Migräneattacke
Eine Migräneattacke ist oft begleitet von sehr starken Schmerzen und Übelkeit. Hier sind ein paar Hausmittel, die im Fall einer Migräneattacke die Symptome ein wenig bessern können.
In der Ruhe liegt die Kraft bei Migräne
Entspannung ist ein Wort, das viele mit Migräne mehr als oft genug hören. Historisch wurde die Migräne mit hysterischen Frauen in Verbindung gebracht und das ist bei vielen noch nicht aus den Köpfen verschwunden. Aber tatsächlich hilft Entspannung sowohl akut als auch regelmäßig dabei, Verspannungen und Stress abzubauen. Zwei wichtige Triggerfaktoren, die du vielleicht auch bei dir selbst beobachtest.
Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu entspannen. Ich werde genauer bei den vorbeugenden Maßnahmen weiter unten darauf eingehen. Ruhige Musik, sich gemütlich hinlegen, vielleicht dein Haustier kuscheln. Was entspannt dich so richtig? Denke vielleicht jetzt schon einmal darüber nach, um im Ernstfall einen Notfall-Entspannungsplan zur Hand zu haben.

Ablenkung habe ich oben bereits erwähnt. Doch auch während einer Attacke kann Ablenkung dazu führen, dass wir die Schmerzen weniger stark spüren. Ein Hörbuch, oder leise Musik ist zum Beispiel eine gute Lösung, damit du kein Licht brauchst, um dich abzulenken.
Hinlegen, schlafen und sich ausruhen ist das beste, was du tun kannst. Denn, wenn du schläfst, spürst du deine Schmerzen nicht. Außerdem hat ein Gehirn so die Möglichkeit, sich von der Attacke zu erholen.
Die Umgebung muss für deine Migräneattacke stimmen

Dunkelheit, ja da kommen wir auch direkt zum nächsten Punkt. Viele Migräniker werden bei einer Attacke sehr lichtempfindlich. Du solltest also versuchen, dich in einen ruhigen und dunklen Raum zurückzuziehen.
Kälte im Kopfbereich hat bei vielen Migränikern einen positiven Effekt auf die Schmerzstärke. Es gibt sogenannte Migräne-Brillen oder Kühlbrillen, die Kühlgel beinhalten und Löcher für die Augen haben. Damit schaffst du zumindest noch den Weg zur Toilette, auch wenn sie zugegeben ein wenig merkwürdig aussehen. Diese müssen im Kühlschrank aufbewahrt werden und dir bei einer Migräneattacke auf dein Gesicht legen. Die Kälte verändert die Schmerzwahrnehmung und regt den Kreislauf an.
Aromatherapie mit ätherischen Ölen hat ähnlich wie der Tee oben bei manchen Migränikern positive Effekte. Einige Migränepatienten reagieren jedoch sehr empfindlich auf Gerüche, dann sind diese geruchsintensiven Öle eher nicht das richtige.
Lavendelöl zum Beispiel soll entspannend und beruhigend wirken und Stress abbauen.
Minzöl soll wie oben beim Tee schon beschrieben entspannen. Das Minzöl wird dabei gerne auf die Schläfen, oder auf die Füße aufgetragen. Alternativ kannst du es auch in einen Aroma-Diffuser geben.
Migräneattacken langfristig reduzieren
Hier meine ich also die Mittel, die jemand mit Migräne langfristig in den Alltag einbinden kann, um die Attacken-Häufigkeit zu reduzieren.
Akupunktur bei Migräne – Chinesische Medizin auch heute in Verwendung
Viele Migränepatienten schwören auf Akupunktur. Diese Methode soll helfen, die Häufigkeit der Migräneattacken zu reduzieren. Dabei werden kleine Nadeln in bestimmte Punkte gestochen. Eine Sitzung dauert 20-30 Minuten und es müssen etwa 15 Sitzungen durchgeführt werden, bis es zu einer dauerhaften Besserung kommt. Nach einigen Monaten sollen ein paar Auffrischungssitzungen erfolgen, um einen dauerhaften Erfolg zu sichern.

Und da kommen wir auch gleich zu einem wahren Trend-Thema der Migräne-Welt, dem Daith Piercing. Dieses Piercing beruht auf dem Prinzip der Akupunktur und soll einen bestimmten Akupunkturpunkt dauerhaft stimulieren, denn genau dort wird das Piercing gestochen.
Im Internet finden sich zahllose positive Erfahrungsberichte, doch die wissenschaftliche Seite kann bisher keine Wirkung nachweisen. Stattdessen scheint der Placebo-Effekt hier eine größere Rolle zu spielen.
Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft rät sogar dringend vom Daith Piercing ab. Die Gründe sind mögliche Heilungsstörungen am Knorpel und eine Überreizung des Akupunkturpunktes.
Noch mehr chinesische Medizin – Akupressur gegen Migräne
In dieser Theorie fließt die Lebensenergie des Menschen durch Bahnen im Körper, die bei bestimmten Erkrankungen blockiert sind. Das Drücken von Akupressurpunkten soll bei Migräne dann Muskelverspannungen lösen, die Durchblutung verbessern und die Selbstheilungskräfte ankurbeln. Wissenschaftliche Studien, die das belegen, gibt es jedoch nicht.
Ausdauersport kann langfristig bei Migräne helfen
Einige Studien zeigen, dass regelmäßiger Ausdauersport bei Migränepatienten die Stärke und Häufigkeit von Migräneattacken reduzieren kann. Dabei ist jedoch ganz wichtig, dass du dich nicht überlastest. Eine zu große Belastung kann eine Migräneattacke nämlich triggern.
Eine Brille gegen Migräne
Es gibt Brillengläser mit speziellen Farbfiltern, dem FL-41 Filter. Diese roten, bis rosafarbenen Gläser blockieren 50 % des Lichts bei bestimmten Wellenlängen. Diese Wellenlängen sorgen bei Migräne für besondere Lichtempfindlichkeit. Aber auch außerhalb von Migräneattacken zeigen Migräniker eine erhöhte Lichtempfindlichkeit im Gegensatz zu gesunden Menschen. Eine Brille mit FL-41 Gläsern kann bei hohem Leidensdruck durch Lichtempfindlichkeit also helfen.
Grundsätzlich solltest du aber auch, wenn sich deine Attacken-Häufigkeit ändert, einmal einen Augenarzt oder Optiker aufsuchen. Denn auch die Anstrengung, wenn deine Sehschärfe nicht richtig korrigiert ist, kann eine Migräneattacke auslösen.
Was kann die Ernährung zur Vorbeugung von Migräneattacken bringen?
Vitamine und Mineralstoffe, die bei Migräne helfen
Vitamine sind grundsätzlich sehr wichtig für unseren Körper. Einige haben jedoch besondere Auswirkungen bei Migränikern. Vitamin B2 konnte bei einigen Patienten die Häufigkeit der Migräneattacke auf die Hälfte reduzieren. Dafür werden 200 mg jeweils Morgens und Abends empfohlen. Allerdings ist hier zu beachten, dass 200 mg das 4000-fache der empfohlenen Tagesdosis für gesunde Menschen ist.

Auch Vitamin C wird nach einigen Quellen empfohlen. Dieses Vitamin soll im Hirnstamm die Fähigkeit zur Schmerzabwehr erhöhen. Vitamin C befindet sich bevorzugt in Zitrusfrüchten. Hier beißt sich jedoch ein wenig die Katze in den Schwanz, denn Zitrusfrüchten wird auch nachgesagt, dass sie bei manchen Migränikern eine Attacke triggern können.
Magnesium kann die Anzahl an Migräneattacken reduzieren. Viele Migräniker (84 %) haben einen Magnesiummangel. Zusätzlich konnte Magnesium in mehreren Studien mit dem verknüpft werden, was bei einer Migräneattacke im Gehirn abläuft. Für Magnesium wird bei Migräne-Patienten eine Einnahme von 400 mg (das sind im Vergleich 130 g Quinoa) täglich empfohlen.
Kalium ist ein bisschen komplizierter mit Migräne zu verknüpfen als Magnesium. Das Spurenelement hilft nicht jedem Migräniker, doch da es bei gesunden Nieren und Herzkreislaufsystem kaum möglich ist Kalium zu überdosieren, stelle ich es dir einfach mal vor. Ganz wichtig: wenn du unter Herzrhythmusstörungen leidest, dann verzichte bitte darauf, oder besprich das mit deinem Arzt. Die Studien zeigen, dass Kalium hauptsächlich bei Migräne mit Aura und einer speziellen genetischen Variante hilft. Du kannst also einfach ausprobieren, ob eine Ernährung mit viel Kalium dir hilft. Kalium befindet sich viel in Bananen, Himbeeren, Kiwi, Johannisbeeren, Kohl, Hülsenfrüchten, Kürbis, Sellerie, Paprika und Fenchel.

Besonders mit Migräne ist genug trinken wichtig
Wissenschaftliche Belege fehlen hier zwar, doch Erfahrungsberichte zeigen, dass vielen Migränikern viel trinken hilft. Denn bei zu wenig Wasser kann der Körper mit Kopfschmerzen reagieren und bei Migränepatienten können Kopfschmerzen eine Migräneattacke triggern. Es gibt aber Dinge, die besonders gut helfen sollen.
Mutterkrauttee hat in einigen Studien zu einer leichten Verringerung der Migräneattacken geführt. Dazu soll ein paar Monate lang zwei bis drei Mal am Tag vor dem Essen eine Tasse davon getrunken werden. Mutterkrauttee bekommst du in der Apotheke.
- Frauenmanteltee: Wirkt direkt mehrfach vorteilhaft. Dieses Kraut hilft bei Periodenschmerzen und Migräne, denn es wirkt schmerzstillend und entzündungshemmend.
- Mädesüßtee: Dieser Tee wirkt unterstützend bei Migräne. Vielleicht kannst du dir eine Mischung mit Mutterkraut erstellen lassen, denn Mädesüß schmeckt auch noch süß.

Gemüsesäfte enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe und zusätzliche pflanzliche Hilfsstoffe, die dem Immunsystem helfen. Ein gesunder Körper kann auch besser mit einer Migräneattacke umgehen. Gemüsesäfte sind besonders wertvoll, wenn sie mit einer Saftpresse mit niedriger Umdrehungszahl aus frischem Gemüse hergestellt werden. So verarbeitest du dein Gemüse nämlich ganz schonend.
Hier findest du noch drei schnelle Rezepte für Gemüsesaftmischungen, die eine besonders gute Zusammensetzung für Migräniker haben:
300 ml Karottensaft gemischt mit
200 ml Spinatsaft
300 ml Karottensaft mit
100 ml Rote Beete Saft (Vorsicht, der färbt stark) und
100 ml Gurkensaft
300 ml Karottensaft mit
50 ml Selleriesaft (Knolle) und
Etwas Petersiliensaft (ein Bund)
Zwei Teelöffel Apfelessig mit möglichst wenig Wasser verdünnt wirkt entzündungshemmend. Mit Migräne wird empfohlen, jeden Morgen ein Glas davon zu trinken. Du kannst auch etwas Honig mit dazu geben. Apfelessig enthält viel Essigsäure und Vitamin C.
Und wo wir jetzt schon bei Getränken sind, muss ich noch den Spielverderber heraushängen lassen. Denn Alkohol gehört zu den Triggern für viele Migränepatienten. Jeder dritte Migräniker bekommt kurz nach dem Genuss von Alkohol eine Migräneattacke. Der Mechanismus dahinter ist noch nicht wirklich erforscht, scheint aber ein anderer zu sein, als beim normalen Kater.
Lebensmittel bei Migräne
Fischöl enthält zwei besondere Fettsäuren, die für Migräniker sehr wichtig sind. Diese sind EPA (Eicosapentaen) und DHA (Docosahexaen), die zu verschiedenen Stoffen umgebaut werden, die im Körper Entzündungen hemmen. Dafür würden täglich 120 Gramm fetter Fisch wie Thunfisch oder Lachs reichen. Alternativ kannst du in der Apotheke oder im Einzelhandel Fischölkapseln kaufen. Tipp: Für Veganer gibt es mittlerweile auch EPA- und DHA-haltige Öle auf Algenbasis zu kaufen.
Für Migräniker bietet sich auch an auf Sonnenblumenöl, Traubenkernöl und Distelöl in der Nahrung zu verzichten. In diesen Ölen ist Linolsäure drin, eine Fettsäure, die in früheren Studien bereits einen Hinweis gegeben hat, Entzündungen zu fördern.

Auch Lebensmittel mit Histamin zu vermeiden, also geräucherte und gereifte Lebensmittel wie Wurst und Käse, Rotwein und Tomaten hilft einigen Migränikern ihre Attackenhäufigkeit zu verringern. Denn viele Migräniker haben zeitgleich auch eine Histaminintoleranz.
Zusätzlich gibt es Hinweise, dass einige Migränepatienten empfindlich auf Gluten reagieren. Testweise für eine Zeit auf Gluten (zum Beispiel in Brot, Nudeln und Bier) zu verzichten könnte dir also helfen.
Ein wichtiger Fakt, den ich auch vorher schon erwähnt habe, ist Koffein. Du solltest darauf achten, deine tägliche Koffeinmenge in einem gleichmäßigen Bereich zu halten – auch am Wochenende. Denn Schwankungen in der Koffein-Aufnahme können Migräneattacken triggern.
Entspannungstechniken, um Migräneattacken zu reduzieren?
Stress ist ein sehr häufiger Auslöser für Migräne. Deshalb ist es besonders wichtig, Stress zu vermeiden. Das ist in unserem rasanten Alltag aber nicht immer möglich. Deshalb ist es sinnvoll, den Stress anders abzubauen.

Spaziergänge an der frischen Luft und im Grünen wirken entspannend auf uns. Die Bewegung löst Verspannungen in den Muskeln und du kannst deinen Gedanken freien Lauf lassen.
Es gibt auch verschiedene Techniken, um den Stress effektiv zu reduzieren. Wenn du häufig unter Migräne leidest und dich gestresst fühlst, solltest du etwas davon in deinen Alltag einbauen. Yoga, Meditation, autogenes Training und progressive Muskelentspannung senken nachweislich den Stresspegel. Auch Muskelverspannungen werden so abgebaut. Jeden Tag eine kurze Einheit von 15 Minuten können die Häufigkeit von Migräneattacken reduzieren.
Wichtig ist es auch mindestens sieben oder acht Stunden Schlaf pro Nacht zu bekommen. Du solltest so gut es geht auch deine Einschlaf- und Aufwachzeiten nicht zu stark variieren. Denn ein unregelmäßiger und zu wenig Schlaf können Migräneattacken begünstigen.
Biofeedback bei Migräne – Entspannen lernen mit Rückmeldung
Klingt ganz schön technisch? Ist es auch. Bei dieser Methode werden in schmerzfreien Zeiten Elektroden (also kleine Sensoren) an verschiedenen Stellen wie Kopf, Nacken und Fingern aufgeklebt. Das tut nicht weh. Diese Elektroden messen dann bei einem Migränepatienten zum Beispiel die Kopfmuskelaktivität oder den Puls. Die Ergebnisse siehst du dabei und hast also eine direkte Rückmeldung, ob du entspannt bist. Im zweiten Schritt zeigt der Therapeut dir, wie du diese Körperfunktionen bewusst beeinflussen kannst.
Was kann dir noch bei Migräne helfen?
Wechselduschen kurbeln den Kreislauf an und stärken das Immunsystem. Sie wirken außerdem entspannend. Ähnlich wie Wechselduschen können auch Saunagänge Migräne vorbeugen. Die großen Hitzeschwankungen am Kopf und das starke Schwitzen kann jedoch deinen Wasser- und Salzhaushalt und deinen Blutdruck durcheinander bringen und so auch eine Migräneattacke auslösen. Vermeide also die ganz heißen Saunen und kühle dich etwas langsamer an der frischen Luft ab, bevor du das Eisbad besuchst. Zusätzlich solltest du sehr viel trinken und deinen Kopf vor großer Hitze abschirmen. Dabei kann ein Saunahut helfen.
Tagebuch führen gegen Migräne? Klingt komisch, ist aber so. Ein Migräne-Tagebuch kann helfen, die eigenen Trigger zu erkennen und in Zukunft zu vermeiden. Außerdem kannst du so deinem Arzt genau zeigen, wie oft du Migräneattacken hast und Medikamente nehmen musst und was du sonst machst. Das kann ihm sehr helfen, eine passende Therapie für dich zu finden. Eine Seite mit einer guten Migräne-Tagebuch-App habe ich dir hier verlinkt.
Fazit
Ja, eins ist mir bei meiner Recherche eindeutig klar geworden: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Das gilt auch für Medikamente. Den Grund kann ich dir gerne in einem späteren Artikel erklären. Hast du Interesse daran, mehr zu einzelnen Methoden zu erfahren? Frag gerne in den Kommentaren.
Das könnte dich auch interessieren:
- So funktionieren Migräne-Medikamente
- Die Grundlagen zu Migräne bekommst du hier
- Migräne-Trigger: Was löst eine Migräne aus?
- Migräne Symptome – Wie zeigt sich eine Migräne?
Quellen
- Ingwertee, Pfefferminze und Lavendelöl
- Nelke, Weidenrinde, Mädesüß, Kamille, Mutterkraut, Frauenmantel, Mädesüß
- Schlüsselblume
- CBD-Öl, frische Luft, Entspannung
- CBD-Öl
- Wärme bei den Füßen
- Bewegung
- Akupunktur
- Daith-Piercing
- Akupressur
- Biofeedback
- Ausdauersport
- Migränebrillengläser
- Wellenlängen mit besonderer Lichtempfindlichkeit bei Migräne
- Lichtempfindlichkeit zwischen Migräneattacken
- Vitamin B2
- Vitamin B2 Referenzwerte
- Magnesiummangel
- Magnesium, Wechseldusche
- Wasser trinken
- Mutterkrauttee
- Apfelessig
- Frauenmantel
- Alkohol
- Gluten-Empfindlichkeit
- Fischöl und Sonnenblumenöl, Distelöl und generell Linolsäure
- Entspannung bei Migräne
Bildverzeichnis
- Frau am Strand mit Regenbogen: Ben Mack, Pexels
- Cannabidiol: Kindel Media, Pexels
- Meditierende Frau in schwarzer Sportkleidung: pnw-production, Pexels
- Frau bei der Akupunktur: Antoni Shkraba, Pexels
- Yoga am Strand: Mali Maeder, Pexels
- Restliche Bilder: KI-erstellte Bilder von dall-e online image generator